- Geschirrspüler: Maschinelle Reinigung von Essgeschirr
- Geschirrspüler: Maschinelle Reinigung von EssgeschirrGeschirrspülmaschinen gehören heute in vielen Haushalten zur Grundausstattung. Sie nehmen dem Benutzer Arbeit ab und sind bei häufig anfallenden großen Geschirrmengen auch energiesparender als das Spülen von Hand.Aufbau und FunktionsweiseIm Spülraum der Maschine befinden sich zwei Geschirrkörbe (Ober- und Unterkorb), die nach vorne herausgezogen werden, und mindestens ein Besteckkorb oder eine Besteckschublade. Das Fassungsvermögen beträgt dabei je nach Gerätegröße zwischen 8 und 14 Maßgedecke. Zum Betrieb werden ein Wasserzu- und -abfluss und ein Stromanschluss (um 3 kW Anschlussleistung) benötigt. Ist zusätzlich ein Warmwasseranschluss vorhanden, so können durch die kürzeren Aufheizzeiten im Reinigungs- und Klarspülvorgang erhebliche Einsparungen in der Laufzeit und im Stromverbrauch erreicht werden.Geschirrspülmaschinen arbeiten mit der mechanischen Wirkung von Wasserstrahlen, die jede Stelle auf der Geschirroberfläche erreichen, Speisereste ablösen und fortspülen. Mithilfe eines Sprühsystems wird das Wasser umgewälzt und dem Geschirr zugeführt. Das System besteht aus zwei bis drei rotierenden Sprüharmen mit zahlreichen gerichteten Düsen, die das Wasser fächerförmig in den Spülraum spritzen. Das vom Geschirr abtropfende Wasser fließt durch ein Sieb auf die Umwälzpumpe (Kreiselpumpe). Sie pumpt das Wasser während des Spülvorgangs kontinuierlich zurück in den Spülraum, wobei es erst durch eine Heizung wieder erwärmt wird. Die abgespülten Speisereste werden zum Schutz der feinen Düsen vom Sieb am Boden zurückgehalten oder in ein trichterförmiges Sieb (Siebkombination) vor der Laugenpumpe gespült. Die Laugenpumpe auch Ablaufpumpe genannt, fördert das Spülwasser dann in den Abfluss. Moderne Geräte sind mit einer Filterkombination ausgerüstet, die eine weit reichende Selbstreinigung des Wassers erzielen. Auf der Innenseite der Gerätetür befinden sich Einspülkammern für das Reinigungsmittel und den Klarspüler. Die wasserdicht schließenden Kammerdeckel werden programmgesteuert geöffnet. Eine elektromagnetisch betätigte Dosiereinrichtung gibt beim letzten Spülgang eine einstellbare Menge an Klarspüler in den Spülbehälter. Der Klarspüler setzt die Oberflächenspannung des Wassers herab und verhindert so die Tropfenbildung. Dadurch liegt nur ein hauchdünner Wasserfilm auf dem Geschirr, der schnell verdunstet.IonentauscherWeiches Wasser ist eine Voraussetzung für eine gute, »glänzende« Reinigungswirkung, denn hartes Wasser hinterlässt mit der Zeit einen milchig weißen Belag auf dem Geschirr. Verantwortlich für die Wasserhärte sind in Wasser gelöste Calcium- und Magnesiumteilchen in Form positiver Ionen (Ca++ und Mg++). Ein Ionenaustauscher, der in der Spülmaschine eingebaut ist, entzieht dem Wasser diese Ionen und tauscht sie gegen Natriumionen (Na+) aus; damit bleibt das Wasser elektrisch neutral. Über ein Regeneriersalz auf Kochsalzbasis (NaCl) werden dem Ionenaustauscher regelmäßig Na+-Ionen zugeführt. Nach jedem Spülgang wird der Austauscher mit der konzentrierten Regeneriersalzlösung umspült, wobei er die Ca++- und die Mg++-Ionen abgibt und wieder Na+-Ionen aufnimmt. Die Spülung wird anschließend abgepumpt. In der Spülmaschine befindet sich ein Salzbehälter, der vom Benutzer je nach Bedarf aufgefüllt werden muss. Der Verbrauch des Regeneriersalzes richtet sich nach der jeweiligen Wasserhärte und wird vor der ersten Inbetriebnahme des Gerätes mithilfe eines Schalters von Hand eingestellt.SpülvorgangEin Spülvorgang besteht aus mehreren Programmschritten:∙ Vorspülen: Absprühen mit kaltem Wasser∙ Hauptspülen: Abspritzen mit warmer Lauge (45 ºC bis 65 ºC)∙ Zwischenspülen: Entfernen der Laugenreste mit warmem Wasser∙ Klarspülen: Abspülen unter Verwendung von Klarspüler und warmem Wasser∙ Trocknen: Erhöhen der LufttemperaturJe nach Gerät und Hersteller kann der Benutzer zwischen mehreren Spülvorgängen wählen. Neben dem Universalprogramm für normal verschmutztes Geschirr werden auch Spar-, Fein- und Kurzprogramme für leicht verschmutztes Geschirr oder halbvolle Spülmaschinen angeboten. Kurzprogramme arbeiten ohne Vorspül- und Trockengang.Der Strom- und Wasserverbrauch der Spülmaschinen wurde in den letzten Jahren erheblich reduziert: Im Universalprogramm verbraucht ein altes Modell ca. 50 Liter Wasser bei ca. 2,5 kWh Leistung, ein neues Gerät benötigt z. B. nur noch 17 Liter Wasser bei 1,2 kWh Leistung. Die allerneuesten Geschirrspüler sind mit einer programmierbaren Elektronik ausgestattet, deren »intelligente« Programme man neuen Erkenntnissen anpassen kann.
Universal-Lexikon. 2012.